Archiv für November 2010

Deutschland im Herbst.

Deutscher Sonderweg?

Der Schwabe mag den Bahnhof nicht,

der Deutsche kein Atom.

Sarrazin gab der Migration ein Gesicht.

Das war´s den Herbst dann schon.

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Für einen Kapitalismus mit menschlichem Antlitz.

Endlich: Vermummungsverbot im Internet.

Man hätte es bei diesem Nachnamen gleich ahnen müssen, da kommt nix Gutes bei raus. In einem Zeitungsinterview forderte ein Axel E. Fischer, dass Nutzer im Netz nur Klarnamen verwenden dürfen. Vermutlich kann man diesen gewagten Vorstoß von E-Fischer auch als „Fishing“ bezeichnen; eine mental-kriminelle Methode, besonders unrealistische, unnötige bzw. eben dämliche Verbote ins Web 2.0 einzuschleusen. Andererseits, vielleicht gilt das Vermummungsverbot ja nur für die Köpfe vor den PCs; also quasi eine Art digitales Burkha-Verbot für Freigeister, die über eine Webcam-Option verfügen. Schließlich heißt es ja Face-Book und nicht Mask-Book. Wie sehen nun die weiteren Pläne von E-Fischer, immerhin Vorsitzender der Enquete-Kommission des Bundestags zu den Themen Internet und digitale Gesellschaft, aus? Schließlich könnte man eigentlich genauso gut verlangen, dass im Internet nicht gelogen wird bzw. dass keinerlei kriminelle Aktivitäten erlaubt werden; oder dass es verbindliche internetfreie Tage bzw. Zonen für bildungsnahe Schichten gibt, oder auch gern mal für andere Ethnien. Zum Beispiel an Sonntagen, bei Familiengeburtstagen oder auf Behindertenparkplätzen. Und wie sieht es eigentlich mit einer Frauenquote aus, bzw.  artgerechter Haltung von Followern, First Movern, Early Birds oder anderen komischen Vögeln. Apropos, komisch: Wacht auf, Vermummte dieser Erde; wehrt euch doch, wenn ihr wollt, Community, gegen die Axels des Bösen. Schließlich ist ja schon wieder Faschingszeit oder, für die endemischen Jecken, eben Karneval. Verzapft´s ist!

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Meine Schreibmaschine war nicht meine Schreibmaschine.

 

Das Medium ist die Botschaft. (McLuhan)

 

Vergilbte Zeilen und Zeiten.

 

Jüngst hatte ich ein altes Gedicht von mir neu entdeckt. Im Archiv der Deutschen Fotothek der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB). Ein Online-Unikat unter 1.080.000 Bilddokumenten, mehr als 10.000 digitalisierten Handschriften und Drucken sowie rund 34.000 AV-Medien … Man braucht nur die Farbe des Papiers, auf dem es getippt wurde, zu sehen, um an viele Aspekte zu denken. Ich bin mir noch nicht sicher geworden, was die Zeiten aus den Zeilen gemacht haben. Aber ich erinnerte mich gleich an die Schreibmaschine, die ich mir für ein paar Monate geborgt hatte. Eine Art analoges Notebook, eine Reiseschreibmaschine, relativ kompakt, und nicht so schwer wie die übrigen Modelle. Komisch der Gedanke, vor gut 20 Jahren mit einer Schreibmaschine durch die Lande gereist zu sein; nicht immer, aber gelegentlich. Genauso oft dabei, Zettel und Stift für Notizen, Entwürfe oder eben Nachrichten an Freunde, die man auf Zetteln an der Wohnungstür hinterließ, da kaum jemand ein Telefon hatte. Die Kommunikation war verlässlicher, die Verabredungen verbindlicher, der Zustand der Protagonisten vertraulicher. Das Schreiben von Briefen und Karten war ein aufwändiges Vergnügen, das Aufgeben von Telegrammen die schnellste (und teurere) Benachrichtigungsform – und ein zeichenmäßig ähnlich limitierter Kanal wie heute Twitter. Man musste dafür ein Formular in Blockbuchstaben (Versalien) ausfüllen und bei der Post aufgeben – so hieß das; vielleicht ahnte man, dass diese Aufgabe symbolisch war. Denn die Botschaft verließ die Sphäre des Vertrauten so wie es heutzutage Millionen Face-Booker tun, darunter hin und wieder auch ich – wenn Lust und Verstand dazu ausreichen. Jede Geschichte will schließlich irgendwo erzählt werden. So wie diese heute.

 

 

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Paperblog-Referenz

Ich bestätige die Einschreibung dieses Blogs auf Paperblog unter dem Benutzernamen blogwort.

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Helmut, mach it!

Eröffnet den Reigen bzw. den Adventskalender.

 

„TOP-SPEAKER“, na prima. Ein Klasse Lautsprecher vermutlich. Und wieso muss ich denn jemanden zu einem Business überhaupt motivieren; oder jemanden, der schon busy ist. Der Li-La-Laune-Mann referiert im OKV, was ein wenig nach OberKommandoVerwaltung klingt. Wahrscheinlich hat Helmut auch schon darüber nachgedacht, sich Mythos zu nennen oder für selbigen zu halten. Und warum soll mich eigentlich jemand begeistern. Was könnte ich davon haben? Schön wäre ja auch mal, konträre Bezeichnungen zu verwenden: Down Speaker, Null-Motivator etc.; ebenso schön aber noch viel wichtiger: Key (Note) Speaker – eine Art moderner Apostel, der den Schlüssel für die Sinnhaftigkeit allen Tuns quasi in der Hand hält und auch „gerne den Ball weiter, bzw. Lösungen den Anwesenden an die Hand gibt“. Als wenn es sonst nichts anderes zu tun gäbe. Fraglich zudem: Wie kann man eigentlich (bereits) Experte für Neues sein, das es de facto ja noch gar nicht gibt: nämlich neue Geschäftsfelder + Strategien? Apropos gibt; wer gibt sich für solche Texte her und wer gibt die nächste Runde aus? Fragen, nichts als Fragen: Andererseits könnte man mit diesem Top-Act auch gleich (s)einen Adventskalender starten: Ach, Helmut, mach it!

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Hatte Kohl etwa Recht?

Nachdem ich heute auf arte einen vor einigen Jahren (2002) bereits gedrehten (sehr fiktiven) Spielfilm „Der Stellvertreter“ von – immerhin – Constantin Costa-Gavras über eine reale Gestalt gesehen hatte, der Integrität, Schuld, Katholische Kirche, Holocaust und die Ineinanderverkettung dieser Komponenten thematisierte, fand ich, dass Helmut Kohl vermutlich doch Recht hatte. Ich dagegen hatte niemals geglaubt, derartiges einmal zu äußern. Aber doch, es kann etwas dran sein, an der „Gnade der späten Geburt“. Das erschien mir umso plausibler je intensiver ich darüber nachdachte, dass zwischen Kriegsende und meiner Geburt lediglich 18 Jahre lagen, also noch nicht einmal die verklärende Spanne einer ganzen Generation. Heute erkenne ich eindeutiger, was 18 Jahre bedeuten könn(t)en. Was für ein Film! denke ich jetzt, auch wenn mir etliches glaubwürdig aber nicht alles stimmig erschien, der mich über derlei nachdenken lässt – mit Ulrich Tukur in der Hauptrolle und Ulrich Mühe in einer scheinbaren Nebenrolle.

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RTL: Das Medium ist die Botschaft.

 

Gestern war Geisterstunde bei RTL: pünktlich abgestimmt auf das eingeschleppte Halloween-Fest. Leider habe ich zu spät darüber gelesen, als das ich „Das Medium“ im TV verfolgen konnte. Und nun muss mich  mit Nachbetrachtungen und Gelesenem zufrieden geben. Was war passiert? Nun, Uwe Barschel war bemüht, 23 Jahre nach seinem Ableben, selbiges zu klären. Gemeinsam mit unerschrockenen Programmdirektoren und inklusive einer Moderatorin, die das „Leben nach dem Tod“ als „super spannend“ betrachtet(e) – „krass“ oder „trendy“ wäre natürlich auch schön gewesen. Als Medium waren Verwandschaftskreis von Barschel und sein Lieblingssessel im Haus präsent. Wie es ausging „Barschel hatte wohl Schritte aus der Badewanne gehört“, die bestimmt nicht dem Bademeister gehörten – folglich: „Ja, es war Mord.“ Nun, egal, aber die Sendung hat natürlich Potential. Denn beispielsweise ist ja für manche  Aktionisten auch Stammheim nie (auf)geklärt worden, oder man dreht gleich das ganz große Ding und pirscht sich via Medium an den Führer ran, vielleicht mit der Frage, ob er etwas von der Endlösung gewusst habe oder ähnlich sinnfreie Fragestellungen; zumal das Format wohl auf Fortsetzung konzipiert ist. Und so kommen wir ganz schnell und ohne jeden Spuk zurück auf einen Klassiker der Kommunikationstheorie: Das Medium ist die Botschaft. Und daran kann auch RTL nichts ändern. Wobei ein anderer Titel als „Das Medium“ natürlich auch denkbar gewesen wäre: „Neues aus der Anstalt“; wobei nicht unbedingt die Sendeanstalt gemeint wäre. Aber, leider, das gibt´s diese Sendung ja schon bei den Öffentlich-Rechtlichen.

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