Archiv für die Kategorie Tourismus

Stuttgart: Gaddafi bei Ankunft im Exil frenetisch gefeiert

1. April.: Großer Bahnhof in Stuttgart. Ex-Diktator und sympathisches Helge-Schneider-Double Gaddafi hat das Ländle zu seinem neuen Zeltplatz auserkoren. Nun, nach 58 Jahren (?) ununterbrochener Schurkenherrschaft des CDU-Regimes wurde es Zeit für einen Wechsel. Der sich bereits ankündigte, als das Kretschmann-Double Mussa Kussa (der als Aufsichtsratschef beim Unternehmen Dussa im Gespräch ist) am letzten Wochenende mit seinen Borsten einen grandiosen Wahlsieg für die aus dem Winterschlaf erweckten Igelfreunde einfuhr.

Gaddafi bot an, sich mit seinem grünen Koran nahtlos in die neue deutsche Welle und sein Know-how bei Demonstrationen einzubringen. Zugleich versprach Muammar al-Gaddafi Solariumsbetreibern, Uniform- und Ordensbrüdern sowie Sonnenbrillenherstellern großzügige Steuererleichterungen. Zirkusse dagegen würden enteignet, da er deren Zelte für mobile Ferienwohnungen bräuchte. Der wüste Despot kündigte großspurige Reformen auf den Autobahnen Baden-Württembergs an – diesmal allerdings nicht Richtung Osten, sondern eher in den Süden. Er hätte die neutrale Position der Schweiz und deren Umgang mit seinem Vatersöhnchen noch nicht vergessen. Gleichzeitig bot der eloquente Tyrann auch an, nebenbei die Frauenquote in den einheimischen DAX-Unternehmen auf Vordermann zu bringen und schickte seine zahlreichen Weibwächterinnen bereits mit eindeutigem Marschbefehl in die Vorstandsetagen.

Besonders gefiel ihm in seiner neuen Wahlheimat das Credo der sofort liebgewonnenen Eingeborenen: „Scheffle, scheffle … Zelt`le bauen.“ Auf´s Ländle kommen also goldene Zeiten zu. Vorausgesetzt, der liebenswerte Imperator kommt an seine gebunkerten ca. 144 Tonnen des Edelmetalls. Denn die hat er in über 40 Jahren opferreicher Regierungsarbeit in Sonne und Wüste mit seinen eigenen Händen aus der libyschen Erde heraufgeholt. Es ist neben dem Reichtum vielleicht gerade diese Beharrlichkeit, die die neuen Untertanen an ihrem frenetisch bejubelten Retter am meisten schätzen dürften.

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die wüsten despoten

Jahrzehntelang auf Öl und Sand gebaut bzw. auf schnorchelnde Touristen kommen nun diejenigen in die Klemme, die sich bisher eher um feminine Weibwächter, groteske Paradeuniformen oder die eigene Altersvorsorge im höheren Milliardenbereich gekümmert haben. Bleibt nur zu hoffen, dass sich Gaddafi-Kumpel Berlusconi keine Tipps vom Koran-Leader holt und ebenfalls mit Jagdfliegern auf Demonstranten losfliegt. Ja, es wird vermutlich höchste Zeit, die Despoten in die Wüste zu schicken; das Geld und Öl neu unter alten Clans aufzuteilen und dem Volk vorzugaukeln, dass ein ehemaliger Geheimdienstchef seine Menschlichkeit neu entdeckt hätte – im Trubel der Ereignisse. Dass die Lebensverhältnisse im Norden Afrikas oder in der arabischen Welt schon immer recht bescheiden waren wird sich wohl so schnell nicht ändern lassen. Unsere Sicht auf die Ereignisse jedoch sehr wohl oder wie einst Heiner Müller wusste: „Was für die Eliten Geschichte ist für die Massen immer noch Arbeit gewesen.“ Insofern ist auch jeder Aufstand eine Leistung.

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Nordafrika: Reiseverbot für schwäbische Modelleisenbahnfreunde

Auf dem Höhepunkt der Protestwelle in Ägypten reagiert nun endlich auch die Baden-Württembergische Landesregierung: Und zwar mit einem ab sofort gültigen Ausreiseverbot für aktive Bahnhofsprotestler. Die Befürchtung 1: Der Schwab macht sich kundisch über erfolgreiche und dauerhafte Protestaktionen. Die 2. Befürchtung: Die Protestwelle schwappt über den kleinen Teich (Mittelmeer), die sieben Berge/Zwerge (Schweiz) und setzt sich in Stuttgart zugweise fort. Die Folge: noch mehr Winterchaos bei der Bahn, die Kopf-über auf einen modernen Bahnhof als provokantes Dreh-Kreuz und auf veraltete Kreuzzüge verzichtet, die ohne entsprechende parteipolitische Neigungstechnik polemisch ohnehin nicht viel ausrichten könnten. Fortan wird der Clash der Spuren nur noch über die Spurweite ausgetragen. Unsere Freiheit muss letztlich nicht nur am Hindukusch*, sondern auch in der Schwäbischen Alb verteidigt werden. Schließlich gilt es, unsere Sprache gegen unverständliche Dialekte zu schützen und der Migrant gilt nichts im eigenen Land. Dennoch, es dürfte wieder mehr Bewegung in die gegenwärtige Protestmüdigkeit kommen, wenn die Protestanten (oder sind es doch eher Choliken) Protest nicht nur nach Fahrplan machen, sondern fortan wie die Derwische den Aufruhr tanzen. Wie sonst nur beflissene Politessen in Berlins neuen Parkzonen. Ein stimmiges Ende, Gott sei Dank.

 

* Hindu, kusch!: Vermutlich in Pakistan erfundenes Idiom, um die im verfeindeten Indien herrschende Bevölkerungsmehrheit befehlsmäßig und verbal zu erniedrigen.

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Das Geisterschiff

Da liegt es nun, verlassen von manchem Mann und Maus, zur Reede gestellt vor Argentiniens Südspitze: Natürlich von einem eilends eingeflogenen Untersuchungsausschuss*. Ja, es war natürlich Gefahr im Verzuge, weil von den kurzen Tagen in subpolarer Zone extreme Verdunklungsgefahr ausgehen könnte. Doch was ahnen wir bisher: Aus denen, die quasi von Bord geflogen wurden, sollten richtige Männer werden; während die richtigen Männer an Bord eigentlich nur anständig Karneval feiern wollten – was an sich schon ein Verbrechen ist, und kurz nach dem tragischen Tod einer Kadettin davon zeugt, dass der eigene Respekt weniger ausgeprägt war, obwohl er doch von anderen so vehement eingefordert wurde. Das Bordleben: ein Auf und ab an den Masten oder zwischen den Wellen beziehungsweise im Gestrudel aus forschem Ton und seemännischen Bräuchen: zur Äquatortaufe in Essensresten baden, nach erfolgreicher Tour ein Schnäpschen in Ehren kann kein Kadett verwehren – also alles nichts anderes als ein ausgeuferter Junggesellenabschied oder andere vollkommen übrige Männerrituale. Allein, was das Volk so bewegt – den sogenannten kleinen Seemann von der Straße – tsss, man wird nicht so richtig schlau draus aus dem in unzähligen Fernsehbeiträgen so geredeten Meinungen: Wobei, nahezu alle einschlägig Befragten waren sich irgendwie in dem Glauben einig, dass „da der Guttenberg nur abgesägt werden soll“. Aber, man sägt eben besser nicht an dem Mast, auf dem man sitzt … Lassen wir uns also überraschen von all den noch auftauchenden Episoden an Bord und den unglaublichen Geschichten, die bisher doch eigentlich nur Käpt´n Blaubär erzählen durfte.

* Untersuchungsausschuss: Hat sich eigentlich schon einmal jemals jemand darüber Gedanken gemacht, was (wer) sich dahinter verbergen könnte: z. B. schlechte Ergebnisse, fehlerhafte Medizinchecks oder eben eher aus Qualitätskriterien aussortierte Politiker.

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Was Hänschen nicht lernt, lernt Langhans nimmermehr.

 

 

Heute geht man nicht mehr wegen jeder Nichtigkeit auf die Straße, sondern in den Dschungel: Bürger, schaltet die Glotzen ein, denn Euch lädt der Langhans ein!

Nun geht´s den Maden an den Kragen! Schließlich wird Kommunarde und neuer DschungesKhan Langhans nicht wegen jeder Ekelei gleich auf die Barrikaden gehen; sofern das Alter überhaupt noch mitmacht. Aber, nach erstem Augenschein scheint sich das fröhliche Bettenhüpfen und all die anderen Aktivitäten, die wie aus einer Vorkriegszeit ins Gedächtnis springen, zumindest auf die Physis positiv ausgewirkt zu haben. Mit der Psyche hingegen scheint`s doch etwas zu hapern; es sei denn, der Gedanke, dass erst die Weisheit dem Alter die richtige Bühne schafft, beweist sich als richtig. Warten wir´s ab, ob das Schweinesystem sich im Dschungel als hartnäckiger erweist als damals auf den Straßen. Und die Relevanz der Einschaltquote langfristig vielleicht doch über die der Frauenquote siegt. Vermutlich wird auch via taz/BILD ein Dschungel(tage)buch nachgeschoben: Mit Langhans alias Balu und Dirk Bach als Mogwli. Also, Rainer, „probier´s mal mit Gemütlichkeit.“ Naja, wenn´s der Persönlichkeitsfndung und -straffung dient!

 

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Der Adventskalender, der zukünftige Fragen aufwirft.

Rückblicke sind einfach; Vorausschauen ist das neue Retro: Hier kommen noch 7 geahnte, gefühlte oder befürchtete Sätze, Fragen und Passagen, die wir vielleicht schon 2011 hören oder erleben können – vor dem Hintergrund von extremen Klimasituationen, extremistischen Bedrohungen und Extra-Ausgaben in den Medien. Eine betont fiktive und verschwenderische Auswahl – jeden Tag nur eine einzige neue frohe Botschaft.

Heute – der 18. Tag:

Darf man als AKW-Gegner seine Töle eigentlich noch Castor nennen?

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Der Adventskalender, der ins neue Jahr schauen kann.

Eine kalte Landschaft, als hätte Stephen King "Vom Winde verweht" geschrieben.

Rückblicke sind einfach. Vorausschauend zu deuten ist bedeutend schwieriger: Hier kommen noch 23 geahnte oder gefühlte Sätze, Fragen und Passagen, die wir vielleicht schon 2011 hören oder erleben können – vor dem Hintergrund von Superwahljahr, Frauenfußball-WM, unterirdischen Debatten und sonstigen Ereignissen; ob wir wollen, können oder eben auch nicht. Eine betont verschwenderische Auswahl – jeden Tag nur eine einzige neue frohe Botschaft. Willkommen im Adventskalender der Zukunft!

Heute Part II:

BERLIN. Überall glückliche, lachende Gesichter aber auch erschöpfte Gestalten an den Zugfenstern, gelabelte Kinder, sündhafte Buggys; hippe Eltern mit VfB-Schals und AirBooks liegen sich in den Armen. Es wird getwittert und gesungen. Eine Vielzahl neuer Vokale, merkwürdiger Konsonanten, ja, eine vollkommen neue Sprache schwirrt durch den Hauptbahnhof hier in der Metropole. Immer mehr Bahnreisende nach Berlin sind derzeit Schwaben mit demonstrativem Migrationshintergrund. Man muss es nicht verstanden aber gehört haben, um es wirklich zu glauben. Unser Brennpunkt bringt Ihnen gleich nach der Tagesschau Menschen näher, die nach ihrer phonetischen Odyssee quer durch die Republik meist nur noch Bahnhof verstehen. Was für ein Weihnachtsmärchen!

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Hotspot Mein Garten/Oberlausitz

Oberlausitzer Garten Eden (ältere Aufnahme).

Neundorf/OL. Während – wie Meldungen heute zu berichten wussten – innerhalb einer Dekade im Amazonas-Gebiet über 1.200 neue Tier- und Pflanzenarten entdeckt wurden, habe ich selbst einmal inmitten des Biolärms eine Natur-Inventur und im Zuge des Jätens eine natürliche Auslese vorgenommen – allerdings innerhalb von Minuten. An Viechern habe ich neben Mensch, Hund und Katze noch im Garten: Igel, Eidechse, Frosch, Kröte, Fledermaus, Amsel, Meise, Grünspecht, Nashornkäfer, Mücke (schon recht lustlos), Eichelhäher, Wühlmaus … die Vielfalt der Pflanzenwelt kann hier aus Platzgründen nur geahnt werden. Nebenan wiehern noch Pferde auf der Koppel, rupft der Nachbar ein Hühnchen oder rrrollen endemische Oberrrlausitzerrr mit einerrr Sprrrachweise, die nurrr von hierrr und ansonsten nicht von dieserrr Welt ist. Darauf später einen Spätauslese!

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3 Spezies deutscher Auswanderungspolitik

„Deutschland gehen die Islamisten aus.“, hatte ich das nicht neulich irgendwo gelesen; fast schon beiläufig nickend. Oder waren es die „Fachkräfte“ oder ganz andere Bildungsreisenferne Schichten? Beziehungsweise gilt es vielleicht auch für alle Gruppierungen oder ist Deutschland gar ein Auswanderungsland?

Nun, Islamisten wandern ja gelegentlich schon mal aus: in Camps zum Beispiel, die in einsameren Gebirgsgegenden zur Meditation und anderem einladen; auch um mal ohne permanente Beobachtung unter sich sein zu können sowie über Gott und die (schlechte) Welt zu plaudern.

Während die Fachkräfte eher wirtschaftlich prosperierende Gegenden (Skandinavien, Kanada, Australien) oder landschaftlich attraktive Länder (Norwegen, Kanada, Australien sic!) für ihre Auswanderungs- und Einwanderungspläne bevorzugen und eben auch nicht in die Wüste geschickt werden können. Wer die Qual(ifikation) hat, hat eben die Wahl. Ein gesellschaftliches Verlustgeschäft, keine Frage.

Eine eigene Spezies: die Überzeugungsauswanderer; die vom individuellen Lifestyle beziehungsweise Intellekt geprägten Vulgär- oder Konzepttouristen, die hauptsächlich in Meeresnähe ansiedeln (Florida, Mallorca, DomRep, Costa del Sol) . Zumal in Deutschland alles zu bürokratisch zugeht (Ist ja woanders überhaupt kein Thema.), die Leute nicht genügend lachen/feiern/gut drauf sind (Tanz uns den Sarrazin!) oder das Wetter zu kühl ist aber dafür die Kollegen/Nachbarn/Briefträger nicht cool genug. Bleibt die Frage, inwieweit der Staat von diesen Individuen im Zuge der Ausreisemodalitäten oder vielleicht auch zur besseren Kennzeichnung eine Pflichttätowierung/-piercing oder Strähnchen verlangt, wie manches Filmchen dokumentiert. Doch nichts ist für die Ewigkeit: Weil die Korruption oder die dauernde Sonne nerven, die Leute zu laut feiern oder in einer den meisten auch nach Jahren nach wie vor verschlossenen Sprache reden etc., und manchmal nicht nur die Träume sondern auch das Konto erloschen sind, will so mancher zurück …

Also bleibt in diesem Kontext die ewige Frage nach einer etwaigen und erwünschten Wiederkehr: Fachkräfte sind wohl immer wieder gern gesehen oder ihr verdientes Geld, tatendurstige Camp-Touristen eher weniger und An-unserem Konzept-lag-es-jedenfalls-nicht-Touristen bevorzugt auf kabel1 oder vox. So soll es sein.

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