Archiv für Januar 2011

Das Geisterschiff

Da liegt es nun, verlassen von manchem Mann und Maus, zur Reede gestellt vor Argentiniens Südspitze: Natürlich von einem eilends eingeflogenen Untersuchungsausschuss*. Ja, es war natürlich Gefahr im Verzuge, weil von den kurzen Tagen in subpolarer Zone extreme Verdunklungsgefahr ausgehen könnte. Doch was ahnen wir bisher: Aus denen, die quasi von Bord geflogen wurden, sollten richtige Männer werden; während die richtigen Männer an Bord eigentlich nur anständig Karneval feiern wollten – was an sich schon ein Verbrechen ist, und kurz nach dem tragischen Tod einer Kadettin davon zeugt, dass der eigene Respekt weniger ausgeprägt war, obwohl er doch von anderen so vehement eingefordert wurde. Das Bordleben: ein Auf und ab an den Masten oder zwischen den Wellen beziehungsweise im Gestrudel aus forschem Ton und seemännischen Bräuchen: zur Äquatortaufe in Essensresten baden, nach erfolgreicher Tour ein Schnäpschen in Ehren kann kein Kadett verwehren – also alles nichts anderes als ein ausgeuferter Junggesellenabschied oder andere vollkommen übrige Männerrituale. Allein, was das Volk so bewegt – den sogenannten kleinen Seemann von der Straße – tsss, man wird nicht so richtig schlau draus aus dem in unzähligen Fernsehbeiträgen so geredeten Meinungen: Wobei, nahezu alle einschlägig Befragten waren sich irgendwie in dem Glauben einig, dass „da der Guttenberg nur abgesägt werden soll“. Aber, man sägt eben besser nicht an dem Mast, auf dem man sitzt … Lassen wir uns also überraschen von all den noch auftauchenden Episoden an Bord und den unglaublichen Geschichten, die bisher doch eigentlich nur Käpt´n Blaubär erzählen durfte.

* Untersuchungsausschuss: Hat sich eigentlich schon einmal jemals jemand darüber Gedanken gemacht, was (wer) sich dahinter verbergen könnte: z. B. schlechte Ergebnisse, fehlerhafte Medizinchecks oder eben eher aus Qualitätskriterien aussortierte Politiker.

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Wider den Linken oder dem Kaputtalismus: egal erstmal.

Talkshow bei Anne. Und Anne Will diesmal. Ein Mix aus üblichen Verdächtigen (Brüderle will Lafontaine) und unüblichen Nachnamen (Butterwegge, Fleischhauer, Goette). Kurz: es war phasenweise sogar interessant; auch wenn man nicht immer verstand, warum Will so oft lächelte, Lafontaine andauernd lautstark trompetete und Fleischhauer weitgehend betrübt dreinblickte. Vielleicht weil die Sendung so bewegt war (kicherte Will), er sich erst einer konservativen Übermacht ausgesetzt sah (belehrte Lafontaine) und weil sein Blick frontal durchgehend auf zwei Linke gehen musste (Fleischhauer). Aber, schaut, Bürger dieses Landes: es gibt noch Kontroversen, wenn auch keine Lösungen. Der Kaputtalismus (so ähnlich klang`s es 1x bei der Will) ist nämlich keiner (laut Brüderle) während Butterwegge die 2 K-Wörter (Kommunismus/Kapitalismus) vermeintlich einfach in seiner Gegenrede verwechselnd gebrauchte, ohne das dies jemand großartig bemerkte. Schön auch, dass zwar Lagerkämpfe polemisiert wurden (bis zur Opferpräsenz) aber zum Glück keine rein parteienförmigen Statements abgesondert wurden. Aber auch das Feuilleton bekam Futter: Wenn nun auch nicht gleich Goebbels, aber immerhin in die gleiche Stoßrichtung zielte der Vergleich des forschen(den) Butterwegge in Richtung 3. Reich und Brüderle. Bis zum Schluss nicht klar wurde mir allerdings Ansinnen und Ansehen von Frau Goette mit dem merkwürdigen Vornamen. Doch am Ende waren alle Zahlenkämpfe gefochten, die rhetorischen Palaver mündeten im stummen Konsens, dass diese Republik nun doch nicht die schlechteste aller Welten ist und auch dem Kommunismus trotzen dürfte – dank all der Fleißigen und Vernünftigen in unserem Ländle. Brüderle, zur Sonne, zur Freiheit! – so wäre das Motto des Abends vielleicht noch treffender beschrieben.

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Was Hänschen nicht lernt, lernt Langhans nimmermehr.

 

 

Heute geht man nicht mehr wegen jeder Nichtigkeit auf die Straße, sondern in den Dschungel: Bürger, schaltet die Glotzen ein, denn Euch lädt der Langhans ein!

Nun geht´s den Maden an den Kragen! Schließlich wird Kommunarde und neuer DschungesKhan Langhans nicht wegen jeder Ekelei gleich auf die Barrikaden gehen; sofern das Alter überhaupt noch mitmacht. Aber, nach erstem Augenschein scheint sich das fröhliche Bettenhüpfen und all die anderen Aktivitäten, die wie aus einer Vorkriegszeit ins Gedächtnis springen, zumindest auf die Physis positiv ausgewirkt zu haben. Mit der Psyche hingegen scheint`s doch etwas zu hapern; es sei denn, der Gedanke, dass erst die Weisheit dem Alter die richtige Bühne schafft, beweist sich als richtig. Warten wir´s ab, ob das Schweinesystem sich im Dschungel als hartnäckiger erweist als damals auf den Straßen. Und die Relevanz der Einschaltquote langfristig vielleicht doch über die der Frauenquote siegt. Vermutlich wird auch via taz/BILD ein Dschungel(tage)buch nachgeschoben: Mit Langhans alias Balu und Dirk Bach als Mogwli. Also, Rainer, „probier´s mal mit Gemütlichkeit.“ Naja, wenn´s der Persönlichkeitsfndung und -straffung dient!

 

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Die Antwort, Genossin, weiß ganz allein das Huhn …

Ei, ei ... ist das noch politisch korrekt?

Bravo: Gesine Lötzsch hat den Skandal jetzt mit ihrem Bekenntnis zu Bürgerhaltung und Zwangsfreiheit erst öffentlich gemacht: Wohin der Kommunismus führen kann, zeigt uns derzeit deutlich die Dioxin-Hühnerei-Krise: graue Massenhaltung, lustlose aber mächtig gackernde Angestellte, die zumal mitunter kaum ausreichend produzieren, wofür sie gehalten werden. Das graue Einerlei unsanierter Ställe, das Fehlen von Perspektive, das Nicht-Entkommen-Können aus der Gefangenschaft der herrschenden Klasse manifestiert(e) einen unnatürlichen Kommunismus mit Käfigen in Hohenschönhausen, Bautzen und anderswo; die Henne ist fruchtbar noch … wird Zeit, sie wieder an die Kette zu legen, ehe uns zu sehr davor graut, was wir essen oder was uns politisch Gestrige immer wieder mal auftischen wollen … die Genossen genossen ihr Genießen.

Also, vorwärts und nicht vergessen: Wir hatten ja nichts! Und so soll es in Sachen derartiger Propaganda eben auch bleiben. Ein kleines PLUS: Die Planwirtschaft zeigte wenigstens, wohin all das Sch….futter geliefert wurde, wenngleich auch erst mit üblicher amtlicher Verzögerung. Bon Appetit!

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