Archiv für Januar 2011
Wider den Linken oder dem Kaputtalismus: egal erstmal.
Veröffentlicht von blogwort in Forschung, Geschichte, Gesellschaft, Hype, Krise, Medien, Meinungsfreiheit, Philosophie, Sprache am Januar 16, 2011
Talkshow bei Anne. Und Anne Will diesmal. Ein Mix aus üblichen Verdächtigen (Brüderle will Lafontaine) und unüblichen Nachnamen (Butterwegge, Fleischhauer, Goette). Kurz: es war phasenweise sogar interessant; auch wenn man nicht immer verstand, warum Will so oft lächelte, Lafontaine andauernd lautstark trompetete und Fleischhauer weitgehend betrübt dreinblickte. Vielleicht weil die Sendung so bewegt war (kicherte Will), er sich erst einer konservativen Übermacht ausgesetzt sah (belehrte Lafontaine) und weil sein Blick frontal durchgehend auf zwei Linke gehen musste (Fleischhauer). Aber, schaut, Bürger dieses Landes: es gibt noch Kontroversen, wenn auch keine Lösungen. Der Kaputtalismus (so ähnlich klang`s es 1x bei der Will) ist nämlich keiner (laut Brüderle) während Butterwegge die 2 K-Wörter (Kommunismus/Kapitalismus) vermeintlich einfach in seiner Gegenrede verwechselnd gebrauchte, ohne das dies jemand großartig bemerkte. Schön auch, dass zwar Lagerkämpfe polemisiert wurden (bis zur Opferpräsenz) aber zum Glück keine rein parteienförmigen Statements abgesondert wurden. Aber auch das Feuilleton bekam Futter: Wenn nun auch nicht gleich Goebbels, aber immerhin in die gleiche Stoßrichtung zielte der Vergleich des forschen(den) Butterwegge in Richtung 3. Reich und Brüderle. Bis zum Schluss nicht klar wurde mir allerdings Ansinnen und Ansehen von Frau Goette mit dem merkwürdigen Vornamen. Doch am Ende waren alle Zahlenkämpfe gefochten, die rhetorischen Palaver mündeten im stummen Konsens, dass diese Republik nun doch nicht die schlechteste aller Welten ist und auch dem Kommunismus trotzen dürfte – dank all der Fleißigen und Vernünftigen in unserem Ländle. Brüderle, zur Sonne, zur Freiheit! – so wäre das Motto des Abends vielleicht noch treffender beschrieben.
Die Antwort, Genossin, weiß ganz allein das Huhn …
Veröffentlicht von blogwort in Fauna, Forschung, Geschichte, Gesellschaft, Krise, Medien, Meinungsfreiheit, Philosophie, Politik, Uncategorized am Januar 10, 2011
Bravo: Gesine Lötzsch hat den Skandal jetzt mit ihrem Bekenntnis zu Bürgerhaltung und Zwangsfreiheit erst öffentlich gemacht: Wohin der Kommunismus führen kann, zeigt uns derzeit deutlich die Dioxin-Hühnerei-Krise: graue Massenhaltung, lustlose aber mächtig gackernde Angestellte, die zumal mitunter kaum ausreichend produzieren, wofür sie gehalten werden. Das graue Einerlei unsanierter Ställe, das Fehlen von Perspektive, das Nicht-Entkommen-Können aus der Gefangenschaft der herrschenden Klasse manifestiert(e) einen unnatürlichen Kommunismus mit Käfigen in Hohenschönhausen, Bautzen und anderswo; die Henne ist fruchtbar noch … wird Zeit, sie wieder an die Kette zu legen, ehe uns zu sehr davor graut, was wir essen oder was uns politisch Gestrige immer wieder mal auftischen wollen … die Genossen genossen ihr Genießen.
Also, vorwärts und nicht vergessen: Wir hatten ja nichts! Und so soll es in Sachen derartiger Propaganda eben auch bleiben. Ein kleines PLUS: Die Planwirtschaft zeigte wenigstens, wohin all das Sch….futter geliefert wurde, wenngleich auch erst mit üblicher amtlicher Verzögerung. Bon Appetit!